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Meldung

Expert*innenworkshop: Daten und Datenschutzerklärungen visualisieren für User und Anbieter

Neben der Vorstellung der Projektergebnisse stand der Austausch mit Forschenden und weiteren relevanten Akteuren zum Thema Datenschutz im Fokus.

Berlin, 15. März 2022 – Der InviDas Expert*innenworkshop bot den Projektbeteiligten die Möglichkeit, ihre Arbeit vorzustellen und die Projektergebnisse zu diskutieren. Es wurden Ideen zur erfolgreichen Visualisierung von Datenschutzerklärungen und dem Aufbau digitaler Kompetenzen mit den Teilnehmenden geteilt und debattiert.

Clemens Gruber (Stiftung Digitale Chancen) berichtete von der Herausforderung, bei der Entwicklung einer Datenvisualisierungsplattform darauf zu achten, dass sie für möglichst breite Zielgruppen zugänglich sei. Da unterschiedliche Menschen unterschiedliche Technologien nutzten und gleichzeitig immer mehr elektronische Geräte Daten sammeln, sei das Thema Datensouveränität für alle Nutzer*innengruppen relevant.

Carolin Stellmacher (Universität Bremen) stellte die im Projekt entstandene Plattform datenschutz-lotsin.de vor. Die Plattform dient der personalisierbaren Visualisierung von Datenschutzerklärungen. Sie gab zu bedenken, dass Transparenz einerseits wünschenswert sei, aber die von der DSGVO geforderte informierte Einwilligung auch mittels Visualisierungen möglicherweise nicht ausreichend gegeben sei.

Constantin Buschhaus (RWTH Aachen) stellte das der Plattform zugrundeliegende Datenmodell vor. Eine zentrale Herausforderung bei der Entwicklung bestand darin, die für ein Laienverständnis zentralen Informationen aus Datenschutzerklärungen zu identifizieren. Weiterführend stellte er den im Projekt entwickelten Gamification-Ansatz zum Aufbau digitaler Kompetenzen dar – ein Escape Game.

Matthias Arend (RWTH Aachen) gab einen Einblick in den nutzer*innenzentrierten Forschungs- und Entwicklungsansatz des Projekts. Das übergeordnete Ziel des iterativen Vorgehens habe stets der Ausrichtung der Plattform an den Anforderungen der Nutzenden gedient.

In der von Eric Blum (Gesellschaft für Informatik) moderierten Diskussion wurde u.a. erörtert, wie die große Menge an Datenschutz-Informationen reduziert werden könne. Hierbei sei zu beachten, dass die Risikoeinschätzung stets individuell und der Informationsbedarf somit nicht für alle Nutzenden gleich sei. Carolin Stellmacher betonte, dass wir weg von der Transparenz der Nutzenden hin zu mehr Kontrolle über die eigenen Daten kommen müssten. Ein diskutierter Ansatz war in diesem Zuge die Reduzierung der großen Menge der in Datenschutzerklärungen bereitgehaltenen Informationen durch individualisierte „Privacy Notes“ bzw. gezieltes Weglassen.

Wir bedanken uns bei den Zuhörer*innen für den intensiven Austausch und freuen uns auf eine Fortführung der Debatte!