Digital Autonomy + Smart Wearables (Teilnahme online)
Die Aachener Diskussionsplattform „DenkfabrEthik“ und das Verbundprojekt InviDas laden am 8. Juni 2022 zu „Digital Autonomy + Smart Wearables“ ein. Die Veranstaltung findet im Einstein Center Digital Future in Berlin und online statt.
Veranstaltungsort
OnlineOnline, Deutschland
Beschreibung
Smart Wearables werden für immer mehr Sportler*innen zu ständigen Begleitern, aber auch im Gesundheitswesen, am Arbeitsplatz und im Militär gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Die Datenerhebung zu und Analyse von körperlichen und kognitiven Zuständen, Bewegung und Aufenthaltsort sind gewollt aber greifen gleichzeitig in intime Informationssphären der Nutzer*innen ein.
Wie beeinflussen Wearables damit die digitale Autonomie ihrer Nutzer*innen? Welche ethischen, sozialen und rechtlichen Überlegungen müssen dabei eine Rolle spielen?
Diesen Fragen geht die DenkfabrEthik am 8. Juni 2022 mit Perspektiven aus Industrie und angewandter Ethik sowie Design und Sicherheit nach. Wir laden Sie herzlich dazu ein!
Die Teilnahme ist vor Ort im Einstein Center Digital Future in Berlin und online möglich. Hier können Sie sich für die Teilnahme vor Ort anmelden.
Für die Onlineteilnahme bitten wir um Registrierung hier. Die entsprechenden Links werden in den Tagen vor der Veranstaltung an Sie verschickt.
Die Veranstaltung findet auf englisch und deutsch statt (keine Übersetzung).
Eine Bestätigungsmail mit weiteren Informationen zur Teilnahme geht Ihnen im Vorfeld der Veranstaltung zu.
Die DenkfabrEthik ist eine Veranstaltung des Projekts InviDas, steht unter der Schirmherrschaft der Aachener Oberbürgermeisterin und wird in Kooperation mit dem Einstein Center Digital Future und dem Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft durchgeführt.
Programm
13:00 Einlass
13:30 Eröffnung
13:40 Talk mit Q&A: Prof. Dr. Saskia Nagel, RWTH Aachen Applied Ethics
"KI-Ethik zu Autonomie, Verstehen und Vertrauen – Sollen wir tun, was wir können?"
14:20 Talk mit Q&A: Rebecca Caldwell, GARMIN
"Privacy by Design and by Default in Practice"
15:00 Pause
15:25 Talk mit Q&A: Prof. Dr. Michelle Christensen & Prof. Dr. Florian Conradi, Einstein Center Digital Future, Weizenbaum-Institut
"Autonomy vs. Automation – Critical Design Inquiries"
16:10 Roundtable mit den Referent*innen und Gesche Joost, Universität der Künste; Weizenbaum-Institut
17:00 Ende
Moderation: Tobi Müller
Referent*innen
Prof. Dr. Saskia Nagel
RWTH Aachen
Prof. Dr. Saskia Nagel ist Universitätsprofessorin und Leiterin des Lehr- und Forschungsgebietes Angewandte Ethik an der RWTH Aachen. Sie ist Mitglied des Human-Technology-Centers, der Profilbereiche Medizin und Technik und Informations- und Kommunikationstechnologie, und des Centers für Künstliche Intelligenz.
Prof. Nagel arbeitet an der Schnittstelle von Ethik, Philosophie, Lebens- und Technikwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf den ethischen, anthropologischen und sozialen Konsequenzen wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts. Mit ihrem Team untersucht sie, wie neue Mensch-Technik-Beziehungen – etwa durch Entwicklungen in den Bereichen Kognitionswissenschaft, Künstliche Intelligenz, Robotik oder Datenwissenschaft – das Selbstverständnis und das Werteverständnis des Menschen beeinflussen. Ihr besonderes Interesse gilt Systemen, die menschliche Entscheidungsprozesse beeinflussen. Sie beschäftigt sich mit dem komplexen Zusammenspiel von Begeisterung, Erwartungen, Ängsten und Bedenken im Zusammenhang mit neuen Beziehungen zwischen Mensch und Technologie.
Aktuelle Projekte untersuchen Fragen der Autonomie, Verantwortung und des Vertrauens in Bezug auf aufkommende Technologien. Derzeit koordiniert sie das Projekt ELSA-AID zu ethischen Fragen bezüglich KI in der Diagnostik, ist Partnerin des BMBF Zukunftsclusters NeuroSys zur Forschung, Entwicklung und Innovation von neuromorpher Hardware für künstliche Intelligenz, sowie in mehreren interdisziplinären Projekten mit Partnern wie der Gesellschaft für Informatik, der Charité, Fraunhofer für Digitale Medizin u.a.
Becky Caldwell
Garmin
Becky Caldwell stammt ursprünglich aus Arkansas (USA) und hat einen Abschluss in Informatik mit Nebenfach Mathematik sowie einen Doktortitel in Rechtswissenschaften, beide von der University of Arkansas in Fayetteville. Sie arbeitet seit 2008 für Garmin, zunächst im Bereich Consumer Engineering, wo sie das Server-Betriebsteam für standortbezogene Dienste in der US-Zentrale im Großraum Kansas City aufbaute und später leitete. 2014 wechselte sie in die Rechtsabteilung, um sich mit Fragen des geistigen Eigentums zu befassen, z. B. mit Patentanträgen, der Unterstützung bei Markenangelegenheiten und der Bearbeitung von Urheberrechtsverletzungen, und verbrachte zwei Jahre in der Niederlassung in Schaffhausen, Schweiz, bevor sie 2016 in die USA zurückkehrte. 2017 fand sie schließlich ihre "Nische" beim Datenschutz und wurde offiziell zur EU-Datenschutzbeauftragten von Garmin ernannt, wobei sie zunächst in München und ab 2020 in Schaffhausen (CH) tätig ist. Sie fungiert auch als Datenschutzbeauftragte für zwei Schwesterunternehmen, Navionics in Italien und Firstbeat Analytics in Finnland.
Prof. Dr. Michelle Christensen
TU Berlin/UdK Berlin
Michelle Christensen ist Soziologin und Designerin und erforscht die Räume zwischen diesen Bereichen. Sie promovierte im Bereich Designforschung an der Universität der Künste Berlin. Zuvor studierte sie politische Soziologie an der Universität Roskilde in Dänemark, Konfliktforschung an der Universität Utrecht in den Niederlanden, Gender Studies an der Universität Amsterdam und integriertes Design an der Köln International School of Design in Köln. Sie hat in der Krisenabteilung von Amnesty International USA gearbeitet, war Humanity in Action Fellow und Congressional Fellow im Kongress der Vereinigten Staaten in Washington DC. Als Wissenschaftlerin hat sie am Design Research Lab (UdK Berlin) und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) gearbeitet. Sie hat an Universitäten in den Niederlanden und Deutschland Kurse in Konfliktanalyse, Gender Studies und Designmethoden gehalten.
Derzeit leitet sie gemeinsam mit Florian Conradi eine Forschungsgruppe zum Thema Critical Making an der UdK Berlin / Weizenbaum-Institut und lehrt als Gastprofessorin für Open Science / Critical Culture an der Technischen Universität Berlin im Rahmen des Einstein Center Digital Future. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit konzentrieren sich ihre Forschung, Lehre und experimentelle Designpraxis auf dekoloniale, feministische/queere und zirkuläre Ansätze für critical making und freie/offene Technologien.
Prof. Dr. Florian Conradi
TU Berlin/UdK Berlin
Florian Conradi ist Designer und Forscher, der kritische Theorie und Design als Ansatz für eine kritische Praxis verbindet. Er studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Mainz und Performance und Mixed Media an der Kunstabteilung der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Anschließend absolvierte er einen M.F.A. in Design am Sandberg Institute (Gerrit Rietveld Academie) in Amsterdam, einen M.A. in Integrated Design an der Köln International School of Design in Köln und promovierte im Bereich Design Research an der UdK Berlin. Seit 2008 initiiert er gesellschaftspolitische Designprojekte mit Institutionen im Bereich kritischer Medien und politischer Interessenvertretung und führt Feldforschungen in Europa sowie im Nahen Osten, Ost- und Westafrika durch. Er lehrte kritische Designansätze und Designmethoden unter anderem an der Köln International School of Design, der UdK Berlin und als Gastprofessor im internationalen Masterstudiengang Integrated Design an der Hochschule Anhalt in Dessau.
Derzeit ist er Gastprofessor für Open Science/Critical Design an der Technischen Universität Berlin/Einstein Center Digital Future und leitet zusammen mit Michelle Christensen eine Forschungsgruppe zu Critical Making an der UdK Berlin/Weizenbaum Institut.
Prof. Dr. Gesche Joost
Universität der Künste Berlin
Gesche Joost (*1974) lehrt seit 2010 an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Leiterin des Design Research Lab und arbeitet an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Digitalunternehmen. In ihrer Arbeit geht es um die digitale Transformation in Gesellschaft und Wirtschaft.
Studiert hat Gesche Joost an der Köln International School of Design, in ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit den Grundzügen der Filmrhetorik. Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz gestaltet sie dazu neue Formen der Mensch-Technik-Interaktion. Sie ist Mitglied in den Aufsichtsräten von SAP, ING Deutschland und ottobock und hat 2016 das gemeinnützige Startup Calliope gGmbH mitgegründet, das Kindern ab der Grundschule digitale Bildung eröffnet. 2006 wurde sie als einer der „100 Köpfe von morgen“ im Rahmen der Initiative der Bundesregierung „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet, 2009 erhielt sie den Nachwuchs-Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Sie ist Mitglied des Präsidiums des Goethe Instituts.
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